Hamburg Ottensen
Mitten im Herzen der Hansestadt gelegen, grenzt Ottensen im Norden an Bahrenfeld, im Süden an die Elbe, im Westen an Othmarschen und im Osten an Altona-Altstadt und Altona-Nord. Mit einer Fläche von insgesamt 2,9 Quadratkilometern, einer Einwohnerzahl von insgesamt 35.370 und einer Bevölkerungsdichte von insgesamt 12.632 Einwohnern pro Quadratkilometer ist es einer der kleineren und am dichtesten besiedelten Stadtteile von Hamburg.
Ottensen kann heute stolz auf eine jahrhundertealte, wechselvolle Geschichte zurückblicken. Seine Anfänge reichen bis in die Gründungszeit der Hammaburg im 9. Jahrhundert zurück. Es wurde im Jahre 1310 erstmals unter dem Namen Ottenhusen urkundlich erwähnt. Ursprünglich ein Handwerker- und Bauerndorf in der Grafschaft Holstein-Pinneberg und unter der Herrschaft der Grafen von Schauenburg und Holstein, ging es im Jahre 1640 in den Besitz der dänischen Krone über. Es lag – ebenso wie das benachbarte Altona – über Jahrhunderte hinweg und noch weit bis in das 20. Jahrhundert hinein außerhalb der Stadtmauern von Hamburg.
Nach dem Deutsch-Dänischen Krieg im Jahre 1864 fiel Ottensen endgültig an Preußen. Während der Industrialisierung im 19. Jahrhundert entwickelte sich die Stadt zu einem wichtigen norddeutschen Industriestandort. Der rasante wirtschaftliche und urbane Aufschwung führte hier zu einem Bauboom, einem starken Bevölkerungsanstieg, einer massiven Ansiedlung von Handwerks- und Gewerbebetrieben, Fabriken und Industrie und zu einem starken räumlichen Wachstum. Erst im Jahre 1938 wurde Ottensen zusammen mit Altona im Zuge des Groß-Hamburg-Gesetzes endgültig in Hamburg eingemeindet.
In den 1960er Jahren setzte in dem Arbeiter- und Industrieviertel ein tiefgreifender Strukturwandel ein, der zu seinem Niedergang führte. Auslöser dafür waren zahlreiche Fabrik- und Firmeninsolvenzen sowie die Auslagerung von Industrie. In den 1980er Jahren begann die Gentrifizierung des Stadtteils. Seine Entwicklung zu einem Szeneviertel ist ein Trend, der bis heute anhält.
In den letzten 40 Jahren wurde hier viel öffentlicher Wohnraum von Investoren aufgekauft, saniert und in teure Eigentumswohnungen umgewandelt oder teuer weitervermietet. Durch diese Aufwertung wurde der Stadtteil zu einer attraktiven und sehr begehrten Wohnlage. Diese Boden- und Immobilienspekulation führte hier zu einem starken Mietenanstieg, dem Zuzug von einkommensstärkeren Gesellschaftschichten und Berufsgruppen, der Verdrängung von alteingesessenen, einkommensschwächeren Anwohnern und einem Wandel der Sozialstruktur.
Doch entgegen aller Urbanisierungstrends konnte Ottensen sein ursprüngliches, multikulturelles und gemütliches Flair, sein idyllisches, linksalternatives und familiäres Ambiente und sein malerisches, gründerzeitliches und beschauliches Stadtbild bis heute bewahren. Es ist bis in die heutige Zeit hinein ein Dorf in der Stadt geblieben. Und genau dieser kleinstädtische Charakter macht seinen ganz eigentümlichen, liebenswerten Charme aus.
Heute lockt der Stadtteil vor allem mit attraktiven Einkaufs- und Shoppingmöglichkeiten und mit einem bunten Nachtleben. Das öffentliche Leben spielt sich hier hauptsächlich in der größten und wichtigsten Einkaufsmeile und Fußgängerzone, der Ottenser Hauptstraße, zwischen dem Bahnhof Altona und dem Spritzenplatz ab. Hier laden zahlreiche Geschäfte, Läden und Boutiquen sowie das Einkaufszentrum Mercado Center mit einem großen Produkt- und Dienstleistungsangebot zu langen, gemütlichen Shoppingtouren ein.
Zu beiden Seiten der Ottenser Hauptstraße und der Bahrenfelder Straße und rund um den Alma Wartenberg Platz laden unzählige Bars und Pubs zu ausgedehnten nächtlichen Streifzügen durch die lokale Kneipenszene ein. Für das leibliche Wohl ist hier ebenfalls bestens gesorgt. Eine Vielzahl von Cafés und Restaurants lockt hier das ganze Jahr über mit einer abwechslungsreichen und reichhaltigen internationalen Gastronomie.
Ein weiterer Pluspunkt sind die vielen öffentlichen Park- und Grünanlagen mit einem hohen Freizeit-, Erlebnis- und Erholungswert, die den Stadtteil durchziehen und die entscheidend zu seiner hohen Lebensqualität beitragen. Dazu gehören u.a. der Rosengarten, der Donners Park und der Heine Park. Zu den bekanntesten Sehenswürdigkeiten des Quartiers gehören u.a. der Museumshafen Övelgönne, der eiszeitliche Findling Alter Schwede die vielen malerischen Strandbars und Strandcafés am Elbwanderweg und am Övelgönner Elbstrand wie z.B. das legendäre Café Strandperle und der Altonaer Balkon.
Aber auch das Thema Stadtteilkultur wird hier groß geschrieben. Ottensen lockt das ganze Jahr über mit einem umfangreichen Kunst- und Kulturprogramm, das für jeden Geschmack, jedes Alter und jeden Geldbeutel genau das Richtige bietet und das niemals Langeweile aufkommen lässt. Dazu gehören u.a. die Fabrik, die seit dem Jahre 1971 das zentrale Kunst- und Kommunikationszentrum des Stadtteils ist, und die Altonale, einem der größten, beliebtesten und meistbesuchten Stadtteilfeste in der Hansestadt.