Der Schanzenturm in Hamburg vom Sternschanzenpark aus gesehen. Das Bauwerk gehört zu den schönsten und besterhaltenen Beispielen von Industriearchitektur des frühen 20. Jahrhunderts in der Hansestadt.

 

Das Industriedenkmal auf dem 28 Meter hohen Hügel dominiert mit seiner markanten, weithin sichtbaren Aussenfassade im Stil der norddeutschen Backsteingotik die öffentliche Grünanlage wie kein anderes Gebäude in der näheren Umgebung.

 

Der Wasserturm in der Sternschanze in Hamburg wurde in den Jahren von 1907 bis 1910 nach den Plänen des Architekten Wilhelm Schwarz, einem Angestellten der Hamburger Wasserwerke (HWW), errichtet. Die damaligen Baukosten betrugen 697.000 Goldmark.

 

Mit diesem Bauvorhaben sollte die Wasserversorgung der schnell wachsenden Hansestadt sichergestellt werden. Das Bauwerk ist der größte ehemalige Wasserturm Europas.

 

Der Turm ist achteckig, hat eine Höhe von 57,5 Metern und einen Durchmesser von 32 Metern. Die beiden übereinander liegenden Wasserbehälter in seinem Inneren hatten eine Kapazität von insgesamt 2.300 Kubikmetern Wasser. Sein Dach war damals noch mit Kupfer gedeckt.

 

Ursprünglich war das Gebäude auch als Aussichtsturm konzipiert. Besucher konnten die Aussichtsplattform über den außen liegenden Treppenturm mit 181 Stufen erreichen. Im Jahre 1943 wurden Teile des Daches während eines alliierten Luftangriffes beschädigt.

 

Der Schanzenturm wurde im Jahre 1956 für die Wasserversorgung überflüssig und im Jahre 1961 endgültig stillgelegt. Seitdem stand das Bauwerk leer und verfiel allmählich.

 

 

Bis zum Jahre 1970 nutzen die HWW den Turm noch selber als Archiv und Armaturenprüfstelle. Die Betriebskosten des Gebäudes beliefen sich jährlich auf geschätzte 30.000 Deutsche Mark.

 

Um die hohen Unterhaltungskosten finanzieren zu können, boten die HWW das Baudenkmal im Jahre 1969 zum Verkauf an. In den folgenden Jahrzehnten wurden zahlreiche neue Nutzungskonzepte für das Bauwerk eingereicht.

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Unter den insgesamt 54 Vorschlägen, die z.B. die Unterbringung eines Kinos, eines tropischen Aquariums, eines Bistrots und eines Studentenwohnheimes in dem Gebäude vorsahen, befanden sich auch einige sehr ungewöhnliche Ideen wie die Nutzung des Turmes als Ehrenhalle, Kapelle und Friedhof, als Fotostudio oder als Parkhaus.

 

Allerdings konnten mit keinem dieser Nutzungskonzepte die erheblichen Baukosten für die notwendige Instandsetzung des historischen Wasserturms in der Sternschanze gedeckt werden. Über Jahrzehnte hinweg konnte kein neuer Investor für das Bauwerk gefunden werden.

 

Im Jahre 1990 verkaufte der Bezirk Hamburg-Altona den Schanzenturm zum Preis von 39.200 Deutschen Mark an eine Münchner Investorengruppe.

 

Im Jahre 1991 wurde der Gebäude unter Denkmalschutz gestellt.

 

Im Jahre 2003 fand die Münchner Investorengruppe in der internationalen Hotelkette Mövenpick Hotel & Resorts einen Partner für den Betrieb eines 4 Sterne-Hotels in dem Turm. Diese Pläne stiessen bei Anwohnern und Gewerbetreibenden auf heftigen Widerstand, wurden aber wie geplant umgesetzt.

 

Der historische Wasserturm in der Sternschanze wurde in den Jahren von 2004 bis 2007 grösstenteils originalgetreu restauriert und aufwendig umgebaut

 

Schliesslich wurde im Jahre 2007 nach 46 Jahren Leerstand das Mövenpick Hotel Hamburg in dem Industriedenkmal eröffnet.

 

Update vom 21.07.2017

 

Auch 20 Jahre nach seiner Eröffnung kommt das Mövenpick Hotel Hamburg nicht zur Ruhe. Bis heute ist es ein stark umstrittenes und politisch hochbrisantes Thema im Schanzenviertel und sorgt regelmäßig für Schlagzeilen. In den letzten Jahren war der ehemalige Wasserturm immer wieder Ziel von Anschlägen aus einem mutmaßlich linksextremem Umfeld. Alleine im Jahre 2016 wurden innerhalb von nur wenigen Monaten gleich zwei Anschläge auf das Industriedenkmal verübt. Dabei wurde zum Glück niemand verletzt und es blieb in beiden Fällen nur bei Sachschäden.

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Am Dienstag, den 9. März 2016 warfen Unbekannte am späten Abend mehrere Steine gegen die Frontverglasung des Hotels und zerstörten mehrere Fensterscheiben. Eine von der Polizei eingeleitete Sofortfahndung nach den Tätern blieb allerdings erfolglos.

 

Und der nächste Anschlag ließ auch nicht lange auf sich warten. Am Mittwoch, den 9. September 2016 schütteten Unbekannte um 22:00 Uhr nachts Buttersäure in die Belüftungsanlage des Hotels. Der übelriechende und beißende Geruch der ätzenden Flüssigkeit verbreitete sich in der Rezeption. Das Personal deaktivierte die Belüftungsanlage und alarmierten die Feuerwehr, die die Buttersäure neutralisieren und somit eine weitere Verbreitung der unangenehmen Gerüche Gebäude verhindern konnte.

 

Daraufhin kontrollierte die Polizei im Rahmen einer Sofortfahndung in Tatortnähe mehrere Verdächtige aus der linksautonomen Szene, konnte ihnen jedoch keine Tatbeteiligung nachweisen.

 

Weiterführende Links:

 

Adresse, Stadtplan Schanzenturm Sternschanze Hamburg

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