Das Afrika-Haus in Hamburg von der Großen Reichenstraße aus gesehen. Rechts im Bild ist das Zürich-Haus zu sehen. Das Gebäude steht in der Großen Reichenstraße 27 im Stadtteil Hamburg-Altstadt.

 

 

Das historische Bauwerk gehört neben dem Chile-Haus und dem Miramar-Haus zu den schönsten und besterhaltenen Beispielen von Kontorhausarchitektur der Jahrhundertwende in der Hansestadt. Es wurde in den Jahren von 1899 bis 1901 nach den Plänen des deutschen Architekten Martin Haller (1835–1925) vom Hamburger Kaufmann und Reeder Adolph Woermann (1847 – 1911) und seinem Halbbruder Eduard Woermann (1863–1920) für das Handelsunternehmen C. Woermann errichtet.

 

Dieses wurde im Jahre 1837 vom Hamburger Kaufmann und Reeder Carl Woermann (1813 – 1880) gegründet und nach seinem Tod im Jahre 1880 von seinem Sohn Adolph Woermann übernommen. Carl Woermann war Betreiber der Woermann-Linie, die im Jahre 1885 gegründet wurde und bis zum Jahre 1941 existierte, und der Deutsche Ost-Afrika Linie, die im Jahre 1890 gegründet wurde und die heute als Deutsche Afrika-Linien weitergeführt wird. Beide Reedereien hatten ihren Firmensitz im Afrika-Haus.

 

Das Handelshaus war in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts äußerst erfolgreich im Überseehandel mit den deutschen Kolonien in West- und Ostafrika tätig und dadurch zu Wohlstand gekommen. Schon seit dem Jahre 1864 exportierte es Alkohol und Waffen in das damalige Schutzgebiet Deutsch-Kamerun und importierte Kautschuk und Palmöl nach Deutschland. Unter der Leitung von Adolph Woermann, der den kolonialen Überseehandel mit Afrika kontinuierlich ausbaute, expandierte das Handelsunternehmen stark und erreichte seine wirtschaftlichen Höhepunkt.

 

Der historische Gebäudekomplex unterteilt sich in ein Vorderhaus, einen Innenhof und das hier stehende Elefantenhaus und umfasst eine Nutzfläche von insgesamt 7.500 Quadratmetern.

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Das Kontorhaus beeindruckt mit seiner prunkvoll dekorierten und prachtvoll verzierten Außenfassade, die das goldene Zeitalter des kolonialen Überseehandels unterstreicht und wieder auferstehen lässt. Um ihren repräsentativen Charakter zu erhöhen, ließ der Architekt Martin Haller die überseeischen Handelsbeziehungen des Handelshauses in die Gestaltung der Außenfassade einfließen und dekorierte diese nicht nur in den Farben der Reederei, sondern auch mit einer Vielzahl von unterschiedlichen, kunstvoll und detailreich ausgearbeiteten Afrika-Motiven.

 

Zu den charakteristischen, sehr gut erhaltenen Gestaltungselementen gehören u.a. die Kappendecken, Gusseisen-Stützen und Stiltüren sowie das Wandmosaik im Innenhof.

 

Ein weiterer Blickfang sind die Bronzestatue eines afrikanischen Wahehe-Kriegers im Eingangsbereich, die vom deutschen Bildhauer und Maler Walter Sintenis (1867 – 1911) im Jahre 1900 geschaffen wurde, und die beiden vom deutschen Bildhauer Carl Börner (1828 – 1905) gestalteten gusseisernen Elefantenskulpturen, die das Eingangsportal des Elefantenhauses schmücken.

 

Im Jahre 1943 wurden das Wandmosaik sowie der Ost- und Südflügel des Afrika-Hauses durch alliierte Luftangriffe teilweise zerstört. Im Jahre 1972 wurde der Gebäudekomplex unter Denkmalschutz gestellt.

 

In den Jahren von 1998 bis 1999 wurde das Kontorhaus, das sich bis heute in Familienbesitz befindet und in dem das Handelsunternehmen bis heute ansässig ist, von dem Hamburger Architekten Frank M. Eßwein aufwendig saniert und originalgetreu restauriert und erstrahlt seit dem 27. Februar 1999 wieder in seinem alten Glanz.

 

Heute werden die Räumlichkeiten in dem Gebäudekomplex als Büroflächen an verschiedene Firmen vermietet. Zu den Mietern gehören u.a. Personal-, Medien- und Event-Agenturen und das Restaurant „Estancia Steaks“, das bereits seit dem Jahre 2010 in der Großen Reichenstraße ansässig ist.

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Weiterführende Links:

 

Adresse, Stadtplan Afrika Haus Hamburg

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