Das Schanzenfest 2011 in Hamburg aus Richtung der Max-Brauer-Allee gesehen. Im Hintergrund sind von links nach rechts das Schulterblatt und die Eifflerstrasse zu erkennen.

 

Das alternative Strassenfest ist eines der beliebtesten und meistbesuchten sommerlichen Open Air-Events in der Hansestadt. Es findet jedes Jahr an einem Samstag in der Zeit zwischen Anfang August und Ende September statt.

 

An diesem Tag feiern die Bewohner des Schanzenviertels den ganzen Tag lang ihren bunten, multikulturellen Stadtteil.

 

Dann verwandeln sich das Schulterblatt und die angrenzenden Strassen zwischen Max-Brauer-Alle, Altonaer Strasse, Stresemannstrasse und Schanzenstrasse von 10:00 Uhr morgens bis 22:00 Uhr nachts in eine einzige lange Party-, Gastro- und Flaniermeile, auf der vom frühen Vormittag bis spät in die Nacht hinein ausgelassen getanzt, gefeiert, und geschlemmt wird.

 

Im Gegensatz zu anderen, straff durchorganisierten und überwiegend kommerziellen Strassenfesten in der Elbmetropole geht es hier eher laut, schrill, lustig, chaotisch, spontan, verrückt und unorganisiert zu. Die Spontanität und die improvisierte Organisation verleihen dem Spektakel einen ganz eigenen, liebenswerten Charme.

 

Im Mittelpunkt des Freiluft-Events steht u.a. der grosse Flohmarkt, der auf dem Schulterblatt und in den angrenzenden Seitenstrassen veranstaltet wird. Er ist einer der bekanntesten Trödelmärkte in der Hansestadt.

 

Egal, ob Kunst, Kitsch, Trödel, Antiquitäten, Raritäten, Werke alter Meister, Kuriositäten, Skurriles, Second Hand-Kleidung, moderne Unterhaltungselektronik, Musikinstrumente, Schallplatten, CDs, Musikkassetten, Gold- und Silberschmuck oder Modeaccessoires – hier wird so ziemlich alles verkauft, was sich zu Geld machen lässt.

 

Der Flohmarkt ist ein Paradies für Schäppchenjäger und Sparfüchse. Oft lassen sich die Händler an den Ständen auch aufs Feilschen ein. Wenn man viel Zeit und Geduld mitbringt, kann man hier mit etwas Glück und Verhandlungsgeschick günstigere Angebote aushandeln und noch so manches Schnäppchen machen.

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Für den kleinen Hunger zwischendurch ist ebenfalls bestens gesorgt. Zahlreiche Getränkestände und Imbissbuden auf der Partymeile sorgen mit einer reichhaltigen internationalen Küche für kulinarische Abwechslung.

 

Weitere Highlights sind das bunte Freizeit- und Unterhaltungsprogramm und das umfangreiche politische Veranstaltungsprogramm, die von den Anwohnern, verschiedenen politischen Organisationen und den Betreibern des seit dem Jahre 1989 besetzten, linksautonomen Stadtteilzentrums Rote Flora organisiert werden.

 

 

Dazu gehören Kunst- und Kulturveranstaltungen wie Live-Konzerte, Partys, Filmnächte, Lesungen, Ausstellungen und politische Aktionen wie Workshops, Diskussionsrunden, Themenabende, Informationsstände, Kundgebungen, Demonstrationen und Protestaktionen.

 

Mit diesen Aktionen werden Besucher auf brisante politische und gesellschaftliche Themen wie Atomkraft, Umweltverschmutzung, Rassismus, Sexismus und die staatliche Benachteiligung und Ausgrenzung von sozialen Randgruppen wie Schwulen, Lesben, Ausländern, Asylanten, Arbeitslosen und Obdachlosen aufmerksam gemacht.

 

Weitere politische und gesellschaftliche Probleme, die hier in Flugblättern, Broschüren und Kurzfilmen und auf Plakaten thematisiert werden, sind die aktuelle Hamburger Bildungs-, Wohnungs-, Drogen-, Stadtentwicklungs-, Integrations- und Flüchtlingspolitik.

 

Im Mittelpunkt der Kritik stehen natürlich auch die Kommerzialisierung und die Gentrifizierung im Schanzenviertel.

 

In einigen Hauseingängen und Hinterhöfen werden tagsüber Musikanlagen mit leistungsstarken Boxen unter freiem Himmel aufgebaut und spontane Open Air-Partys gefeiert. Dann stehen hier professionelle DJs an den Turntables und beschallen das Publikum mit coolen Beats und heissen Tracks aus Techno, Trance, Goa, Hardcore, Punk, Rock, Ska, Reggae, R´n´B und Dub.

 

Das Schanzenfest in Hamburg wurde zum ersten Mal im Jahre 1989 veranstaltet. Es war aus dem Kampf um die Rote Flora hervorgegangen und entstand als alternative, nichtkommerzielle Protestveranstaltung gegen das damalige Bauvorhaben eines Musical-Theaters für das Musical „Phantom der Oper“ im Schanzenviertel.

 

Da das zuständige Bezirksamt Mitte im Jahre 2005 für die Genehmigung des Events zusätzliche Auflagen machte, wird es seitdem jedes Jahre als ein unangemeldetes Strassenfest gefeiert und lediglich geduldet.

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In den letzten zwei Jahrzehnten ist die Grossveranstaltung weit über die Grenzen der Elbmetropole hinaus bekannt geworden.

 

Bei schönem Wetter entwickelt sich das Spektakel zu einem wahren Publikumsmagneten und lockt tausende von Besuchern und Schaulustigen nach Eimsbüttel.

 

Seit seiner Premiere im dem Jahre 1989 hat sich das Freiluft-Event in der hanseatischen und norddeutschen Party- und Kultur-Szene erfolgreich als ein eigenständige, regelmässiges Stadtteilfest etabliert.

 

 

Inzwischen gehört es wie der der Altonaer Fischmarkt und das Alstervergnügen zu den festen Terminen im jährlichen Veranstaltungskalender der Hansestadt.

 

Die schweren nächtlichen Krawalle und Strassenschlachten im Anschluss an das friedliche Schanzenfest in Hamburg machten in den letzten Jahren immer wieder negative Schlagzeilen.

 

Einige wenige hundert gewaltbereite Jugendliche aus ganz Deutschland nutzen das Event als Anlass für ihre angeblich politisch motivierten Gewalttaten und liefern sich stundenlange Verfolgungsjagden und militante Auseinandersetzungen mit der Polizei.

 

Das nächtliche Stadtbild im Schanzenviertel wird dann von fliegenden Flaschen, Steinen und Feuerwerkskörpern, brennenden Autos und Müllcontainern und zerstörten und geplünderten Geschäften beherrscht.

 

In der Vergangenheit endeten diese Krawallnächte nicht selten mit unzähligen Festnahmen, massiven Zerstörungen und schweren Körperverletzungen.

 

Unter diesen Ausschreitungen leiden insbesondere die tausenden friedlichen Teilnehmer des Open Air-Events sowie die Anwohner und die hier ansässigen Gewerbetreibenden, Einzelhandelsgeschäfte, Restaurants, Bars und Cafes.

 

Die Polizei reagierte in den letzten Jahren auf die zunehmende Gewalt mit einem verstärkten Aufgebot an Einsatzkräften und -fahrzeugen vor Ort, um mögliche Ausschreitungen und Krawalle zu verhindern.

 

Aufgrund des chronischen Personalmangels musste die Hamburger Polizei dafür in der Vergangenheit immer wieder mehrere Hundertschaften aus anderen Bundesländern anfordern.

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Wie schon in all den Jahren zuvor, so war das Schanzenfest in Hamburg auch 2011 wieder ein voller Erfolg. Am Samstag, dem 20. August, fand das Spektakel zum 23. Mal in Folge statt.

 

An diesem Tag schlenderten weit über 10.000 Besucher über die lange Party- und Gastromeile in Eimsbüttel.

 

Petrus meinte es an diesem Tag offensichtlich gut mit den Veranstaltern des Strassenfestes und bescherte ihnen traumhaftes Sommerwetter mit blauem, wolkenlosem Himmel und Temperaturen um die 25 Grad.

 

Die Polizei hatte sich auch in diesem Jahr wieder mit mehreren Hundertschaften und unzähligen Einsatzfahrzeugen auf die befürchtete Randale vorbereitet.

 

Nach Ende der Großveranstaltung um 22:00 Uhr nachts wurden die vielen ansässigen Restaurants, Cafes, Kneipen und Bars von ihren Betreibern aus Sicherheitsgründen geschlossen.

 

Ausserdem erklärte die Polizei den gesamten Stadtteil auch in diesem Jahr wieder in der Zeit von 23:00 Uhr nachts bis 5:00 Uhr morgens zu einem Gefahrengebiet. In diesem Bereich durften die Beamten während dieses Zeitraumes verdachtsunabhängig Platzverweise erteilen, Aufenthaltsverbote aussprechen oder Personen in Gewahrsam nehmen.

 

Nachdem es zunächst ruhig blieb, legten kleinere Gruppen von vermummten Randalierern im Viertel an mehreren Stellen Feuer und attackierten die Haspa-Filiale am Schulterblatt 65.

 

Daraufhin rückte die Polizei, die bisher kaum Präsenz gezeigt hatte, in das Schanzenviertel ein und sperrte das Schulterblatt vollständig ab.

 

Mit insgesamt 2500 Beamten gelang es der Polizei, schwerere Ausschreitungen und Krawalle zu verhindern.

 

Die Bilanz der diesjährigen Krawallnacht fiel somit weit weniger schlimm aus als befürchtet: 31 Randalierer wurden vorläufig festgenommen, zwei Polizisten erlitten leichte Verletzungen, vier Polizeifahrzeuge wurden beschädigt, ein Auto brannte aus.

 

Weiterführende Links:

 

Schanzenfest Hamburg 2011 Termin

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