Die St. Johannis Kirche in Harvestehude von der Kreuzung Turmweg/Mollerstraße/Heimhuder Straße aus gesehen. Das Gotteshaus steht in der Heimhuder Straße 92 im Stadtteil Harvestehude.

 

 

Es ist die Hauptkirche der gleichnamigen evangelisch-lutherischen Kirchengemeinde, die am 27. Januar 1879 gegründet wurde.

 

Der Sakralbau beherrscht mit seinem mächtigen, hoch aufragenden und weithin sichtbaren Turm die Skyline der angrenzenden, westlich der Alster liegenden Stadtteile wie kaum ein anderes Gebäude in der näheren Umgebung.

 

Das Gotteshaus gehört zu den schönsten und besterhaltenen Beispielen von neugotischer Kirchenarchitektur des späten 19. Jahrhunderts in Hamburg und in Norddeutschland. In den Jahren von 1861 bis 1891 war die Neugotik der bevorzugte Kirchenbaustil in Deutschland.

 

Es wurde in den Jahren von 1880 bis 1882 nach den Entwürfen des deutschen Architekten Wilhelm Hauers (1836 – 1905) errichtet. Die Grundsteinlegung erfolgte am 6. Mai 1880. Am 16. Juli 1881 wurden das Richtfest des Kirchenschiffes und am 15. Oktober 1881 das Richtfest des Turmes gefeiert. Nach einer Bauzeit von insgesamt zweieinhalb Jahren wurde es dann am 1. Oktober 1882 feierlich eingeweiht.

 

Sein Name geht auf das St. Johannis-Kloster zurück, das damals am Klosterwall lag und dem bis zum Jahre 1879 der größte Teil der neuen Kirchengemeinde angehörte.

 

Bei der Errichtung des neuen Gotteshauses orientierte sich Wilhelm Hauer streng an den Empfehlungen des sogenannten „Eisenacher Regulativs“. Dieser Vorschriftenkatalog zur Gestaltung von protestantischen Sakralbauten wurde auf der Eisenacher Kirchenkonferenz im Jahre 1861 beschlossen und sollte eine grundsätzliche Standardisierung und Normung der protestantischen Kirchenbauten in Deutschland ermöglichen. Als ästhetisches Ideal wurde ein homogenener, traditioneller Baustil in Anlehnung an die Architektur von mittelalterlichen Städten angestrebt.

Siehe auch  Adresse, Stadtplan St Johannis Kirche Harvestehude Hamburg

 

 

Die Einhaltung dieser Vorgaben spiegelt sich in der imposanten Außenfassade und in der prachtvollen Innendekoration wider. Diese vollkommene Komposition neugotischen Kunstempfindens kann hier bis heute in vielen kunstvollen Gestaltungselementen und architektonischen Details bewundert werden. Dazu zählen u.a. die Kirchenbänke, der Terrazzo-Fußboden, die Lesepulte, der Orgelprospekt und die Deckengemälde.

 

Die St. Johannis Kirche in Harvestehude war eine der wenigen Hamburger Gotteshäuser, die den Zweiten Weltkrieg unbeschädigt überstanden.

 

Zu den Kirchenschätzen, die den Besucher in ihren Bann ziehen, gehören u.a. die prunkvollen, farbigen Glasfenster, die das Kircheninnere in ein faszinierendes, magisches Licht und in ein buntes Farbenspiel tauchen. Diese wurden von reichen Hamburger Familien gestiftet und sind originalgetreu erhalten. Die Glasmalereien wurden schon während der Errichtung des Gotteshauses durch zusätzliche Außenfenster vor Witterungseinflüssen und Verschmutzung besonders geschützt und erstrahlen daher bis heute in ihrem ursprünglichen Glanz.

 

Sie sind das Werk des berühmten deutschen Malers Julius Veit Hans Schnorr von Carolsfeld (1794 – 1872) und entstanden in Innsbruck. Die Glasmalereien zeigen einen zusammenhängenden Zyklus aus biblischen Geschichten und stellen Szenen aus dem Leben und Wirken von Jesus Christus dar.

 

Ein weiteres Highlight ist die Orgel. Die erste Orgel wurde im Jahre 1882 von der in Abenrå ansässigen dänischen Orgelbaufirma Marcussen & Søn gebaut und installiert und hatte 2 Manuale und 25 Register. In den darauffolgenden Jahrzehnten wurde das Musikinstument mehrmals umgebaut und ständig erweitert. Dabei wurde es auch dem jeweiligen Zeitgeist und Musikgeschmack entsprechend angepasst und von einem romantischen zu einem neobarocken Klangideal umintoniert. Nach dem Zweiten Weltkrieg war es die einzige in Hamburg erhaltene spielbare Kirchenorgel. Im Jahre 2013 errichtete die in Leonberg ansässige deutsche Orgelbaufirma Mühleisen hinter dem historischen Prospekt eine neue Orgel, die im Jahre 2015 eingeweiht wurde. Diese hat drei Manuale, 53 Register und 3494 Pfeifen.

Siehe auch  Adresse, Stadtplan St Johannis Kirche Harvestehude Hamburg

 

Seit den 1970er Jahren erwarb sich die St. Johannis Kirche mit vielen regelmäßigen Kulturveranstaltungen der unterschiedlichsten Art einen exzellenten Ruf als „Kulturkirche“. Dazu gehören u.a. wechselnde Ausstellungen von traditioneller und zeitgenössischer Kunst und Kirchenmusikkonzerte, die viele Besucher und Zuhörer anziehen. Das abwechslungsreiche Unterhaltungsprogramm deckt die unterschiedlichsten Musikrichtungen wie Klassik, Kirchenmusik, Gospel, Jazz, Chormusik und Flamenco ab und bietet genau das Richtige für jeden Geldbeutel, jeden Geschmack und jede Altersgruppe. Aufgrund seiner hervorragenden Akustik und seiner besonderen Atmosphäre wird das Gotteshaus auch oft von Konzertveranstaltern für ihre Konzerte genutzt.

 

Weiterführende Links:

 

Adresse, Stadtplan St Johannis Kirche Harvestehude Hamburg

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