Die Baustelle der Elbphilharmonie in der Hamburger Hafencity vom HADAG-Anleger „Sandtorhöft“ in der Strasse Am Sandtorkai 77 aus gesehen. Im Hintergrund sind von links nach rechts der Traditionsschiffhafen im Sandtorhafen und der Kaiserkai zu erkennen.

 

Das Konzerthaus steht am westlichen Ende der Hafencity in der Strasse Am Kaiserkai 75. Es befindet sich zwischen dem Sandtorhafen und dem Grasbrookhafen direkt gegenüber des Hanseatic Trade Center auf der Kehrwiederspitze.

 

Das extravagante Bauwerk ist eines der spektakulärsten Stadtentwicklungsprojekte in der Hansestadt. Es wird eines der aussergewöhnlichsten und Aufsehen erregendsten Wahrzeichen der Elbmetropole.

 

Nach den Wünschen der am Bau beteiligten Akteure soll das Gebäude nach seiner Vollendung als ein Konzerthaus von Weltklasse so berühmt wie die Opernhäuser in Sydney und New York werden und die Hansestadt neben London, Paris, Wien und Mailand zu einer der führenden Musik- und Kulturmetropolen der Welt machen.

 

Schon Monate vor seiner voraussichtlichen Fertigstellung beherrscht das hoch aufragende Bauwerk mit seiner futuristischen Architektur und mit seiner weithin sichtbaren, modernen Glasfassade die Skyline der Hafencity wie kaum ein anderes Gebäude in der näheren Umgebung.

 

Der Konzerthaus wird derzeit auf dem früheren Kaispeicher A errichtet. Das trapezförmige Lagerhaus steht auf dem ehemaligen Kaiserhöft, dem westlichen Ende des Kaiserkais.

 

Der erste Kaispeicher A (Kaiserspeicher) wurde an dieser Stelle im Jahre 1875 nach den Plänen des damaligen Wasserbaudirektors in Hamburg Johannes Dalmann (1823 – 1875) aus Ziegelsteinen gebaut. Das historische Bauwerk wurde im Zweiten Weltkrieg durch alliierte Luftangriffe schwer beschädigt. Im Jahre 1963 wurde die Bauruine gesprengt.

 

Der zweite Kaispeicher A wurde an demselben Standort in den Jahren von 1963 bis 1966 nach den Entwürfen des Hamburger Architekten Max Georg Werner Kallmorgen (1902 – 1979) aus Backsteinen errichtet.

 

Das Gebäude ruht auf insgesamt 1111 Betonpfählen mit einem Durchmesser von jeweils 50 Zentimetern und einer Tragekapazität von jeweils 160 Tonnen. Das frühere Kontorhaus hat eine Länge von 108 bzw. 85 Metern und eine Höhe von 30 Metern. Es wurde für die Lagerung von Kakao, Kaffee und Tee aus Übersee genutzt.

 

Die Hamburger Elbphilharmonie wird nach den Plänen des Basler Architekturbüros Herzog & de Meuron errichtet. Eine erste Version der Entwürfe wurde bereits im Jahre 2003 der Öffentlichkeit vorgestellt. Auftraggeber ist die Stadt Hamburg. Ausführendes Bauunternehmen ist die Hochtief AG.

 

Nach einer sechsjährigen Planungs- und Vorbereitungsphase erfolgte am 2. April 2007 die Grundsteinlegung.

 

Der ehemalige Kaispeicher A wurde zunächst vollständig entkernt und blieb nur noch in seinen Grundmauern erhalten. Ausserdem wurde der Boden unter dem Bauwerk durch weitere 650 Betonpfeiler verstärkt. Dadurch sollte dessen Tragfähigkeit erhöht werden, um dem Gesamtgewicht des Konzerthauses von 200.000 Tonnen standhalten zu können.

Siehe auch  Bilder, Fotos Laiszhalle (Musikhalle) Hamburg

 

 

In seiner aktuellen Version sehen die Baupläne des Schweizer Architektenbüros Herzog & de Meuron einen gläsernen Aufbau mit einer geschwungenen Dachform vor. Sein auffälligstes architektonisches Merkmal ist die Glasfassade, die sich aus insgesamt 1096 einzelnen Glasfenstern zusammensetzt.

 

Diese sind allesamt individuell bedruckt und teilweise unterschiedlich gewölbt und gebogen. Die geschwungene Dachkonstruktion ist in ihrer Gestaltung der Form einer Welle nachempfunden.

 

Das 26-geschossige Gebäude wird nach seiner Fertigstellung eine Höhe von insgesamt 110 Metern erreichen. Seine Bruttogeschossfläche vergrösserte sich aufgrund einer nachträglichen Planungsänderung von ursprünglich 84.000 Quadratmetern um 43 % auf aktuell 120.000 Quadratmeter.

 

Das frühere Lagerhaus hat eine Bruttogeschossfläche von 58.000 Quadratmetern. Der Aufbau erstreckt sich über eine Bruttogeschossfläche von 62.000 Quadratmetern. Das gesamte Konzerthaus wird nach seiner Vollendung eine Bruttorauminhalt von insgesamt 485.000 Kubikmetern umfassen.

 

Bislang wurden insgesamt 8000 Tonnen Stahl und 63.000 Kubikmeter Beton verbaut.

 

Insgesamt 29 Personenaufzüge sowie eine 82 Meter lange, konkav gebogene Rolltreppe, die vom Erdgeschoss bis auf eine Höhe von 37 Metern führt, sollen künftig den Zugang zur Elbphilharmonie in Hamburg ermöglichen.

 

In dem Gebäude entstehen zwischen einer Höhe von 51 Metern und 88 Metern ein großer Saal mit 2150 Sitzplätzen, ein kleiner Saal mit 550 Sitzplätzen und das sogenannte Kaistudio mit 170 Sitzplätzen.

 

Der große Saal ist für die Aufführung von klassischer Musik, Jazz und populärer Weltmusik konzipiert. Der kleine Saal ist auf Kammermusik ausgerichtet.

 

Ausserdem sollen hier neben den drei Konzertsälen auch noch ein 4-Sterne-Hotel mit 250 Zimmern und angeschlossenen Konferenz – und Wellnessbereichen, 45 Wohnungen, ein Parkhaus mit 510 Parkplätzen und mehrere Gastronomiebetriebe untergebracht werden.

 

Darüberhinaus ist auf einer Höhe von 37 Metern zwischen dem Backsteinfundament und dem gläsernen Aufbau ein öffentlich zugänglicher Platz vorgesehen.

 

Diese Plaza ist als zentraler Mittelpunkt des Opernhauses konzipiert. Sie soll als Verbindung zwischen den Foyers der Konzertsäle, dem Hotel und den Wohnungen genutzt werden.

 

Seit ihrem Baubeginn im Jahre 2007 macht die Hamburger Elbphilharmonie aufgrund von mehrfachen, gigantischen Kostenexplosionen regelmässig negative Schlagzeilen.

 

 

Die unverhältnismäßig hohen Kostensteigerungen führten am 5. Mai 2010 sogar zur Einsetzung eines parlamentarischen Untersuchungsausschusses.

 

Ausserdem stand das Bauprojekt seitdem auch wegen eines endlosen Planungschaos, mehrfacher Bauverzögerungen, zahlreicher Planungsänderungen, einer fehlenden Transparenz der Verhandlungen zwischen den beteiligten Vertragsparteien und einer wiederholten Verschiebung des Fertigstellungstermins immer wieder im Mittelpunkt einer massiven öffentlichen Kritik.

 

Das Konzerthaus wird durch die öffentlichen Gelder der Stadt Hamburg, ein Investorenkonsortium und durch die Spenden der „Stiftung Elbphilharmonie“ finanziert.

Siehe auch  Adresse, Stadtplan Elbphilharmonie Hamburg Hafencity

 

Eine im Jahre 2005 durchgeführte Machbarkeitsstudie schätze die Gesamtbaukosten für das Opernhaus auf 186 Millionen Euro und legte dessen Fertigstellung auf das Jahr 2010 fest.

 

In diesem Jahr beschloss der Senat einen städtischen Finanzierungsbeitrag in Höhe von 77 Millionen Euro.

 

Diese Summer erhöhte sich aufgrund von nachträglichen Kostensteigerungen im Jahre 2006 auf 114 Millionen Euro.

 

Im Jahre 2008 wurde die erste Verschiebung der Eröffnung um 19 Monate vom Jahre 2010 auf das Jahr 2012 bekanntgegeben. In diesem Jahr stieg der Kostenanteil der öffentlichen Hand bei Nachverhandlungen von 113 Millionen Euro um 137 Millionen Euro auf insgesamt 323 Millionen Euro an.

 

In einem im Frühjahr 2010 vorgelegten neuen Terminplan kündigte die Hochtief AG eine zweite Verschiebung des Fertigstellungstermines an. Demnach soll das Bauvorhaben jetzt erst im Jahre 2013 endgültig abgeschlossen sein.

 

Zwischen der Veröffentlichung der Machbarkeitsstudie im Jahre 2003 und dem heutigen Stand des Bauprojektes stiegen die Gesamtbaukosten von ursprünglich 186 Millonen um mehr als das Doppelte auf aktuell 500 Millionen Euro.

 

Im Jahre 2009 wurde mit der Montage der Glasfenster an der Aussenfassade begonnen. Nach einer Bauzeit von drei Jahren wurde am Wochenende vom 28. Mai bis 30. Mai 2010 das Richtfest gefeiert.

 

Update vom 16.04.2017

 

Ende gut, alles gut: trotz einer zehnjährigen Bauzeit, einer beispiellosen Kostenexplosion, vielen Bauverzögerungen und anderen Skandalen hat das Abenteuer Elbphilharmonie jetzt doch noch ein gutes Ende gefunden.

 

Nach einem seit Jahren andauerndem Streit und Verhandlungskrimi zwischen der Stadt Hamburg und Hochtief hatte der Erste Bürgermeister Olaf Scholz mit dem Baukonzern am Freitag, den 1. März 2013 neue Verträge ausgehandelt und sich auf einen gemeinsamen Weiterbau des neuen Opernhauses geeinigt. Damit konnte das Kapitel Elbphilharmonie nun doch noch endlich abgeschlossen und zu einer Erfolgsgeschichte werden.

 

Gemäß dieser Einigung verpflichtet sich Hochtief dazu, alle Risiken zu übernehmen, die Qualität der Akustik zu garantieren und das neue Konzerthaus bis zum Sommer 2016 fertigzustellen und der Stadt Hamburg zu übergeben. Im Gegenzug leistete die Stadt Hamburg noch einmal eine Zahlung von insgesamt 195 Millionen Euro an den Baukonzern. Dieser Kompromiss markierte den langersehnten Wendepunkt in der jahrelangen Chronik von Pleiten, Pech und Pannen.

 

Diese abschließende Einigung beendete den zu diesem Zeitpunkt schon seit eineinhalb Jahren andauernden Stillstand der Bauarbeiten und machte den Weg frei für eine endgültige Fertigstellung des Opernhauses. Von nun an ging es endlich wieder bergauf und die Kräne auf der Baustelle drehten sich wieder. Die Bauarbeiten wurden wieder aufgenommen und schritten planmäßig voran.

 

Und dieses Mal hielt Hochtief sein Wort und schaffte es tatsächlich, den vereinbarten Zeitplan einzuhalten und das neue Konzerthaus termingerecht bis zum Sommer 2016 fertigzustellen und der Stadt Hamburg zu übergeben.

Siehe auch  Adresse, Stadtplan Laiszhalle Hamburg

 

Aber die Hamburger mussten sich noch etwas bis zum offiziellen Eröffnungstermin am Mittwoch, den 11. Januar 2017 gedulden. An diesem historischen Tag wurde die Elbphilharmonie im Beisein von viel hochkarätiger Prominenz aus Politik, Wirtschaft und Kultur mit einem pompösen Festakt, einem fulminanten Eröffnungskonzert, einer atemberaubenden, hollywoodreifen Lightshow und einer Live-Übertragung und unter strengsten Sicherheitsvorkehrungen endlich feierlich eingeweiht. Unter den insgesamt 2100 geladenen Gästen waren befanden sich u.a. auch Bundeskanzlerin Angela Merkel und Bundespräsident Joachim Gauck.

 

Aber für die ganz Ungeduldigen hatte das Warten bereits vorher ein Ende. Wer wollte, der konnte das neue Opernhaus schon seit dem inoffiziellen Eröffnungstermin besuchen: die Plaza der Elbphilharmonie wurde bereits am Samstag, dem 5. November 2016 um 13:45 Uhr mittags vom Ersten Bürgermeister Olaf Scholz eingeweiht und ist seitdem für die Öffentlichkeit kostenfrei zugänglich.

 

Und spätestens seit diesem Tag waren die enorme Kostenexplosion, die unzähligen Bauverzögerungen und die vielen anderen Skandalen vergessen. Die Hamburger konnten ihre „Elphi“, die seitdem einen wahren Besucheransturm erlebt, nun endlich begeistert und voller Freude in ihr Herz schließen.

 

Das neue Konzerthaus entwickelte sich innerhalb kürzester Zeit zu einem absoluten Publikumsmagneten und Touristen-Hotspot und zu Hamburgs wohl beliebtestem und meistbesuchtem Wahrzeichen. Aufgrund der hohen Nachfrage sind die Konzerte im Opernhaus bis Mitte 2017 bereits vollständig ausverkauft. Und auch bis Jahresende sind die restlichen Konzertkarten schon fast vollständig vergriffen.

 

Die Elbphilharmonie beeindruckt mit Zahlen und Ausmaßen der Superlative: sie hat eine Höhe von 110 Metern, erstreckt sich über 26 Etagen, hat 29 Aufzüge, eine Nutzfläche von insgesamt 120.000 Quadratmetern, einen 78.000 Tonnen schweren gläsernen Aufbau, eine Glasfassade mit einer Fläche von insgesamt 16.000 Quadratmetern und ein Gesamtgewicht von 200.000 Tonnen. In dem Gebäude sind der große Konzertsaal mit einer Kapazität von 2100 Personen, der kleine Konzertsaal mit einem Fassungsvermögen von 550 Besuchern, die Plaza mit einer Kapazität von 1200 Personen, ein Proberaum mit einer Kapazität von 150 Besuchern, ein 5 Sterne-Hotel mit 244 Zimmern, ein Parkhaus und 45 Wohnungen untergebracht.

 

Aber soviel Glanz und Glamour hat natürlich auch einen stolzen Preis: nach Abschluss der Bauarbeiten beliefen sich die endgültigen Baukosten auf 789 Millionen Euro. Doch das ist nur der Anteil, den der Hamburger Senat bzw. die Hamburger Steuerzahler an Hochtief zahlten. Die Gesamtkosten für das gigantische Bauprojekt werden mit 866 Millionen Euro angegeben.

 

Weiterführende Links:

 

Adresse, Stadtplan Elbphilharmonie Hamburg Hafencity

Bilder, Fotos Plaza Elbphilharmonie Hamburg

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